Schüler der Pleystein
Piranhas belegen einen hervorragenden 4. Platz bei der deutschen Meisterschaft
in Niddatal Assenheim
Am
Freitag direkt nach der Schule, ging es für die kleinen Kampffische los. Nach
gut 3 Stunden erreichten alle die Jugendherberge in Büdingen, 30 km entfernt
von Assenheim. Nach dem Abendessen und dem Beziehen der Zimmer, fand noch eine
kleine Vorstellungsrunde der Mannschaft und der Trainer vor, da Sebastian
„Boder“ Walbrunn und Dominik „Hedo“ Held die Mannschaft kaum kannten. Dabei erklärten
die beiden Trainer und Gründungsmitglieder der Piranhas, dass sie damals nie
gedacht hätten, dass einmal eine Nachwuchsmannschaft an einer deutschen
Meisterschaft teilnehmen würde. Darauf seien sie sehr stolz und das könnten
auch die Kinder sein. Neben dem Spaß an der Teilnahme, sollte bei diesem
Turnier, natürlich auch die sportliche Leistung im Vordergrund stehen.
Dementsprechend
waren alle Kinder um 22:00 Uhr im Bett. Die Eltern und Trainer genossen die
Ruhe noch bei einem Bierchen.
Am
nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück nach Niddatal-Assenheim zu den
Rhein-Main-Patriots. Die vereinseigene Halle ist unbeheizt und richtig kalt.
Auch das ganze Rahmenprogramm war einer deutschen Meisterschaft nicht sehr würdig.
Auf Details wie eine Vorstellung der Mannschaften oder ein Stadionheft wurde
hier leider verzichtet. Nachdem die Kabine
bezogen war, bereiteten sich die Kinder auf das erste Spiel gegen die Gastgeber
aus Assenheim vor. Alle waren gespannt, wie es funktionieren würde, wenn man
einfach mal für ein Wochenende die Schlittschuhe gegen die Inlineskates
austauschen würde. Zeit zum trainieren hatten die kleinen Piranhas leider
nicht.
Aber
von Beginn an standen sie sicher auf den Skates und hatten auch mit der
Umstellung kaum Probleme. Bereits in der dritten Minute konnten die Piranhas
mit 1:0 in Führung gehen. Ein Doppelschlag von Timo
Hartung innerhalb von 30 Sekunden brachte nach 8 Minuten die sichere 3:0
Führung. Die Gastgeber kämpften defensiv wacker, hatten aber einfach nicht die
Mittel um die Piranhas unter Druck zu setzen. Mit dem 4:0 in der 15.
Spielminute machten diese den Sieg perfekt.
1:0 3. Minute T:
Tim Brunnnhuber A: Lukas Maier
2:0 7. Minute T:
Timo Hartung A: Tim Brunnhuber
3:0 8. Minute T:
Timo Hartung A: Jason Horn
4:0 15.Minute T:
Florian Lehner A: Tim
Brunnhuber
Im
zweiten Spiel ging es gegen die Bissendorfer Panther. Das Team aus der Nähe von
Osnabrück erreichte in dieser Saison den zweiten Platz in seiner Liga. Von
Beginn an entwickelte sich ein spannendes ausgeglichenes Spiel. Leider
versäumten es die Mannschaft eine der vielen Chancen zu verwandeln. So kam es
wie es kommen musste, durch ein glückliches Tor in der 15. Minute gingen die
Panther mit 1:0 in Führung. Alle Bemühungen um den Ausgleich blieben vergebens
und das Spiel ging mit 1:0 verloren.
Als
nächstes ging es gegen den Berliner Meister, die Berlin Buffalos. Diese hatten
die ersten beiden Spiele, aufgrund falscher Rollen, deutlich verloren. Leider
hatten sie dieses Problem bis zu dem Spiel gegen die Piranhas behoben und diese
mussten feststellen, dass die Buffalos alles andere als Kanonfutter waren. Nach
einer torlosen ersten Halbzeit, leisteten sich die Piranhas einige
Undiszipliniertheiten. Die folgende 3 zu 2 Überzahlsituation nutzten die
Buffalos zur 1:0 Führung.. Pleystein verlor nun völlig den Faden und anstatt
weiter zu spielen machten sie sich durch Frustfouls und gegenseitige
Schuldzuweisungen das Leben selbst schwer. Die Berliner nutzten dieses
Verhalten und schossen in schöner Regelmäßigkeit ihre Tore und gewannen am Ende
völlig verdient mit 4:0. Nach diesem Spiel gab es erstmals wirklich laute Worte
der Trainer an die Mannschaft. Dabei stand nicht das verlorene Spiel im Vordergrund
sondern, dass Verhalten untereinander im Team und auf dem Feld gegenüber dem
Gegner. Das restliche Turnier zeigte, dass die Mannschaft dies verstanden
hatte.
Nun
musste unbedingt gegen den großen Turnierfavoriten, die Crashed Eagles aus
Kaarst (bei Köln) etwas gelingen, um die minimale Chance auf das Erreichen des
Halbfinales zu wahren. Von Beginn an kämpften die Piranhas um ihre letzte
Chance und konnten in der 7. Minute mit 1:0 in Führung gehen. Kurz vor der
Pause gelang sogar noch das 2:0. In der zweiten Halbzeit rollte angeführt, von
den beiden U-15 Eishockeynationalspielerinnen Vena Kanters und Pia Clauberg ein
Angriff nach dem anderen auf das Pleysteiner Tor. Die beiden Mädels bekamen in
der zweiten Halbzeit einen Dauereinsatz und wurden zum Leidwesen der Piranhas
mit 2 Toren zum 2:2 Ausgleich belohnt. Den einen Punkt konnten die Pleysteiner
aber festhalten und beendeten den ersten Tag auf Platz 6 mit 3 Punkten.
1:0 7. Minute T:
Tim Brunnhuber
2:0 10. Minute T: Magnus Enk A: Florian Lehner
Am
Abend in der Jugendherberge wurde fieberhaft gerechnet, ob nicht doch noch eine
Möglichkeit zum Einzug ins Halbfinale vorhanden sei. Neben 2 Siegen für die
Piranhas, musste auch noch ein Ergebnis für Pleystein ausgehen. Also gingen die
Kinder zeitig ins Bett, um am nächsten Tag ihre kleine Chance zu nutzen.
Der
erste Gegner des Tages, waren die bis dahin ungeschlagenen Düsseldorf RAMS. Die
Piranhas begannen sehr konzentriert und fuhren einen Angriff nachdem anderen
auf das Tor der RAMS. In der 5. und 7. Spielminute wurden sie mit 2 Toren
belohnt. Auch in der 2. Halbzeit ging es meist in Richtung Düsseldorfer Tor und
zwischen der 15. und 17. Spielminute folgten 3 weitere Tore zum
zwischenzeitlichen 5:0. Der einzige Düsseldorfer Treffer war nur noch Ergebniskosmetik.
1:0 5. Minute T:
Paul Lindmeier A: Benedikt Enk
2:0 7. Minute T:
Tim Brunnnhuber A: Jonas Voigt
3:0 15. Minute T: Paul Lindmeier A: Timo
Hartung
4:0 15.Minute T:
Tim Brunnnhuber A: Jonas Voigt
5:0 16.Minute T:
Tim Brunnnhuber A: Florian Lehner
Vor
dem letzten Spiel gegen den TSV Bernhardswald stand fest, dass der Sieger
dieses Spiels das Halbfinale erreichen würde. Für den Verlierer blieben nur die
Spiele um Platz 5. Von Beginn an ging es hin und her. Die Piranhas konnten mit
1:0 in Führung gehen. Fast im Gegenzug glichen die Bernhardswalder wieder aus.
Kurz vor der Pause gingen die Pleysteiner wieder in Führung und in der 14.
Spielminute gelang sogar die 3:1 Führung. Doch auch Bernhardswald gab nicht auf
und erzielte in der 17. Minute den 2:3 Anschlusstreffer. Sie versuchten alles
und nahmen kurz vor Schluss sogar den Torhüter vom Feld. Dies nutzten die
Piranhas 16 Sekunden vor dem Ende zum viel umjubelten Endstand von 4:2. Das
Halbfinale war erreicht.
1:0 1. Minute T:
Tim Brunnnhuber A: Magnus
Enk
2:1 10. Minute T: Tim Brunnnhuber A:
Florian Lehner
3:1 14. Minute T: Florian Lehner A: Paul
Lindmeier
4:2 20.Minute T:
Florian Lehner A: Tim Brunnnhuber
Nach
einer kurzen Pause mussten die Piranhas gleich wieder antreten um ihr
Halbfinale gegen die Crashed Ealgles aus Kaarst zu bestreiten. Wieder waren die
beiden Nationalspielerinnen auf Kaarster Seite im Dauereinsatz. Bis zur 12.
Minute stand es 0:0, doch dann nutzten die Eagles eine 3:2 Überzahlsituation
zum 1:0. Auch nach der Pause ging es mit dem Dauereinsatz der beiden Kaarster
Mädels weiter und Vena Kanters krönte ihre gute Leistung mit drei weiteren
Treffern zum 4:0 Endstand. Das Spiel, sowie das ganze Turnier litten aber ein
wenig unter den schlechten Schiedsrichterleistungen. Neben ziemlich kleinlicher
Regelauslegung, die insbesondere Mannschaften mit vielen Eishockeyspielern, wie
Pleystein, zu schaffen machte waren auch haarsträubende Fehlentscheidungen an
der Tagesordnung. Noch unverständlicher war, dass der am Geschehen stehende
Schiedsrichter in mancher Situation kein Foul gesehen hatte, während der
Schiedsrichter am anderen Spielfeldende auf Foul entschied.
1:0 12. Minute T: Tim Brunnhuber A: Jonas
Voigt
Im
kleinen Finale trafen die Piranhas wieder auf die Düsseldorf RAMS, die Halbfinale
gegen die Berlin Buffalos verloren hatten. Diesmal wollten die RAMS den Spies
umdrehen. Sie ließen fast die ganze Zeit die erste Reihe auf dem Feld und
wechselten nur sporadisch einzelne Spieler. Trotzdem gelang den Piranhas in der
12. Spielminute das 1:0. 30 Sekunden vor den Pause entwischte den Piranhas der
überragende Kapitän der Düsseldorfer und konnte zum 1:1 ausgleichen. Er war es
auch der in der 19. Spielminute die RAMS in Führung brachte. Pleystein
versuchte zwar alles, aber der Ausgleich wollte einfach nicht gelingen.
Ziemlich niedergeschlagen verließen die Piranhas nach der Niederlage die
Fläche.
In
der Kabine lobten die Trainer die Leistung der kleinen Kampffische.
Insbesondere am zweiten Tag des Turniers hatten sie alles gegeben und der vierte
Platz bei einer deutschen Meisterschaft ist mit Sicherheit eine super Leistung.
Mit etwas mehr Glück und Skaterhockeytraining wäre vielleicht eine bessere
Platzierung möglich gewesen, aber die Jungs und Lena sind im Sommer angetreten
um ein bisschen Spaß beim Skaterhockey zu haben. Dass dabei die bayerische
Meisterschaft und der vierte Platz bei der deutschen Meisterschaft
herausspringen würden, hätte vorher keiner gedacht.
Deutscher
Meister wurden dann doch erwartungsgemäß die Kaarst Crashed Eagles, die gegen
die Buffalos aus Berlin im Finale mit 3:2 n. P. gewannen. Somit konnten die
Piranhas dem deutschen Meister in der Vorrunde ein Unentschieden abtrotzen.
Große
Freude in der Mannschaft kam dann noch einmal bei der Siegerehrung auf. Lena-Maria Völkl von den Pleystein Piranhas wurde
als beste Torhüterin des Turniers ins Allstar-Team gewählt.
Alles
in Allem eine Bombensaison, mit einem würdigen Höhepunkt. Und im Gegensatz zu
den Mannschaften, wie Kaarst, Düsseldorf oder Berlin, verschwinden die Inlineskates
nun wieder bis Anfang Mai im Keller und die Kinder kehren zurück aufs Eis.
Ein
herzlicher Dank gilt auch noch einmal dem TSV Pleystein, der mit seiner
Unterstützung, die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft für alle
erschwinglicher machte.
Das
Team der Piranhas 2011: Lena-Maria
Völkl, Jonas Voigt, Paul Lindmeier, Magnus Enk, Benedikt Enk, Lukas Maier, Jason Horn,
Florian Lehner, Tim Brunnhuber und Timo Hartung.
Bericht von Andreas Voigt
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